Zu Erst August

 

Herr Huber ist ein braver mann,

der niemanden ärgern will und kann.

Drum hat die festkommission

gedacht, der Huber würde schon

an Erst August am rednerpult

sich wenden gegen linkstumult.

Es sei für ihn doch grosse ehr‘,

zu loben unser land und heer.

 

Der Huber braucht nicht zweimal bitt‘,

auf anfrag‘ hin macht er gleich mit.

Und stolz erklärt er seiner frau,

er wisse jetzt schon haargenau,

dass er am fest zu Erst August

von freude spreche und von lust,

die uns erfüllt, wenn überall

das lied erklingt: „Von berg und tal“.

 

Und inspiriert von Schillers geist,

herr Huber nach der dichtkunst beisst.

Nach hartem tagwerk dann, daheim,

sucht er auf alles einen reim.

Dem Huber fällt dies gar nicht schwer,

kalauer hin, kalauer her.

Doch bald hat er noch gröss’res vor:
Ein lied soll’s sein für männerchor!

 

Besingen will er die natur,

die Alpen und den rütlischwur,

die autobahn, das edelweiss,

der eidgenossen blut und schweiss.

Beglückt traktiert er das klavier.

Doch bald darauf braucht er ein bier.

„Verflixt nochmal! – Kein bier im haus!“

Mit Hubers eifer ist’s nun aus.